ewl-Areal

Wohnen und arbeiten am «Rotpol»

Im höheren Gebäude rechts werden die abl-Mieterinnen und -Mieter mit Blick auf die Dachterrasse wohnen. Links der neue ewl-Hauptsitz.

Auf dem heutigen ewl-Areal an der Industriestrasse in Luzern sollen bis 2030 unter anderem 85 abl-Wohnungen gebaut werden. Im Juni entscheiden die abl-Mitglieder an einer Urabstimmung über dieses aussergewöhnliche Projekt.

Wer die Langensandbrücke überquert und entlang den Geleisen die Fruttstrasse hinunterspaziert, sieht bald das markante Gebäude mit dem gelb-blauen ewl-Schriftzug. Hier – zentrumsnah und am südlichen Ende des Bahnhofs Luzern – wird ein Grundstück mit einer Fläche von über 20 000 Quadratmetern bebaut, was etwa drei Fussballfeldern entspricht. Die Industrie- und die Fruttstrasse sowie der Geissensteinring bilden den Rahmen dieses Dreiecks. Nicht zu verwechseln ist dieses Projekt mit jenem der Kooperation Industriestrasse in unmittelbarer Nachbarschaft, an dem die abl ebenso beteiligt ist. Mit Elan geht es in diesem Jahr vorwärts mit dem Weiterplanen fürs ewl-Areal, sodass die abl-Genossenschafterinnen und -Genossenschafter im Juni 2023 den Entscheid über die Realisierung der gemeinnützigen Wohnungen fällen können (siehe Box «Urabstimmung im Juni 2023»).

Urabstimmung im Juni 2023

Der abl-Teil des Projekts ewl Areal AG wird an der 99. ordentlichen Generalversammlung vom 5. Juni 2023 vorgestellt. Im Anschluss wird der Rahmenkredit den abl-Mitgliedern zur Urabstimmung vorgelegt. Am 18. Juni 2023 entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Luzern über das Projekt. Wenn das Projekt bei beiden ­Abstimmungen bestätigt wird, ist der Baustart nach der Erteilung der rechtskräftigen Baubewilligung für Ende April 2024 (1. Etappe) und der Baubeginn der 2. Etappe für April 2027 geplant. Damit erwartet die abl die Fertigstellung ihrer Wohnungen per Frühjahr 2030. bz

Wer bereits auf dem ewl-Areal arbeitet, der bleibt und wird dereinst neue Büros beziehen: so namentlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ewl-Hauptsitzes sowie jene der städtischen Verwaltung, die bereits heute an der Industriestrasse heimisch sind (Tiefbauamt und Geoinformationszentrum). Dazu stossen die Feuerwehr der Stadt Luzern, die Zivilschutzorganisation Pilatus, der Rettungsdienst des Luzerner Kantonsspitals sowie die Viva Luzern AG. Ergänzt wird das Angebot von Gewerbetreibenden, für die entsprechende Räumlichkeiten geplant sind: Ein eigentliches Sicherheits- und Dienstleistungszentrum entsteht.

Der Innenhof der abl und von Viva Luzern (rechts) laden zum Verweilen ein. Ausserdem lockt die Dachterrasse auf dem niedrigeren Gebäude.

Auf einen Schwatz in der Mitte
Die abl integriert sich als weiteres Puzzlestück mit 85 Wohnungen in dieses neue Zentrum, dessen Herzstück das Rote Haus als Industriedenkmal bildet. Die kleinste Wohnung zählt zwei Zimmer mit einer Fläche von knapp 50 Quadratmetern, die grösste ist eine 4.5-Zimmer-Wohnung mit gut 110 Quadratmetern.

Die Wohnungen sind ab dem zweiten Stock auf sieben Etagen verteilt und weisen Besonderheiten auf: Im fünften Obergeschoss steht den Mietern und Mieterinnen eine grosszügige Dachterrasse zur Verfügung (siehe Bild oben). Auf derselben Etage werden ein Gemeinschaftsraum sowie Waschküchen zur gemeinschaftlichen Nutzung realisiert – also quasi in der Mitte des Gebäudes, für alle einladend als attraktive zentrale Begegnungsorte drinnen wie draussen.

Das Siegerprojekt für die Entwicklung des ewl-Areals war im Sommer 2019 vorgestellt worden. Das Projekt «Rotpol» der ARGE Halter/Eberli (Luzern, Sarnen) sowie der beiden Architekturbüros Masswerk (Luzern) und E2A (Zürich) hatte die Jury am meisten überzeugt. Das Projekt «Rotpol» kommt allen künftigen Nutzerinnen und Nutzern entgegen, unter anderem weil die Entwickler vor allem auf einen zentralen Identifikationsort setzen, den Rothausplatz. Der Name ist angelehnt ans Rote Haus (Baujahr 1929), das erhalten bleibt und umgenutzt wird. Im «Rotpol»-Dreieck wird ausserdem der Allmendlibach freigelegt. Dieses Fliessgewässer, Bäume und andere Bepflanzungen werden eine Wohnstrasse ergeben, die eine grosse Qualität aufweist.

Drei Partner

Partner sind die Stadt Luzern, Energie Wasser Luzern (ewl) und die abl, die sich zur ewl Areal AG zusammengeschlossen haben und gleichberechtigt je ein Drittel der Aktien halten. Die abl ist mit Geschäftsleiter Martin Buob in der ewl Areal AG vertreten. Mehr Infos: ewl-areal.ch

Ökologisch vorbildlich
Vorgesehen sind drei unterschiedliche Häuser. Die ­Gebäude sind zwar verwandt, aber dank unterschiedlicher Fassadengestaltungen, Farben und Materialisierungen klar auseinanderzuhalten. Der Energiebedarf soll zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden, einem Mix aus Seewasser-, Solarenergie- und Abwärmenutzung.

Läuft alles nach Plan, können die ersten abl-Mieterinnen und -Mieter im Jahr 2030 ihre Wohnungen in diesem vielseitigen, nachhaltigen und ökologischen Stadtluzerner Quartierteil beziehen.

Vielleicht ein Kindheitstraum, mal in der Nähe eines Feuerwehrdepots zu wohnen? Die ewl-Areal-Überbauung machts möglich.