Wettbewerbssieger Areal Industriestrasse

Das Projekt «mon oncle» des Projektteams Rolf Mühlethaler mit Architekturhistoriker Christoph Schläppi aus Bern, hat das Preisgericht überzeugt. Es ermöglicht die behutsame Transformation des Areals und integriert die Neubaustruktur feinfühlig. Ausgewählt wurden zudem in der Disziplin Gebäudetypologie zusätzlich zu «mon oncle» die Projekte «INDU» von den Luzerner Architekten röösli maeder sowie «LUDOVILLE» von toblergmür aus Zürich/Luzern. 

«mon oncle» zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der anspruchsvollen Aufgabenstellung. Überzeugend wirken der feinfühlige Umgang mit Aussenräumen und Bestandsbauten. Freiräume sind abwechslungsreich gestaltet: Gassen, Plätze und Gartenhöfe ermöglichen eine hohe Durchlässigkeit. Der Gedanke der Gemeinschaftlichkeit scheint bei diesem Projekt realisierbar zu sein, ohne dem einzelnen Bewohner/der einzelnen Bewohnerin diesen Gedanken aufzwingen zu wollen. 

Vielseitige Wohnformen 
«mon oncle», «INDU» sowie «LUDOVILLE» haben in der Disziplin Gebäudetypologie das Preisgericht durch räumlich atmosphärische Qualitäten überzeugt. Die Häuser weisen differenzierte Adressierungen, kollektiv genutzte Räume und gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassen auf. 

Dialogphase
Ab Sommer 2018 wird das Gewinnerteam Städtebau- und Aussenraum mit der Ausarbeitung des Regelwerks für die Arealbebauung beginnen. Aufgrund dieses Regelwerks werden die Teams Städtebau/Aussenraum und Gebäudetypologie zusammen mit den Genossenschaften die Zuteilung der Baufelder und Ausgestaltung der einzelnen Bauten im Dialog konkretisieren. Die Dialogphase endet mit dem ausgearbeiteten Gestaltungsplan Ende 2019. Im Rahmen der Dialogphase werden verschiedene Anlässe wie Workshops, Echogruppen und Informationsveranstaltungen durchgeführt, welche Interessierte dazu einladen sich zu informieren, sich auseinanderzusetzen oder sich zu engagieren.

Jüngste Nutzergruppe erhält Spezialpreis
Der Einbezug einer 5. Klasse des Schulhauses Wartegg in die Phase des Projektwettbewerbs ist ein Beispiel für die Partizipation. Das Projekt KinderPlanenStadt ermöglichte den Kindern ihre Sichtweise auf die Gestaltung der Stadt Luzern und im Speziellen auf das Areal Industriestrasse darzulegen sowie Kompetenzen in der Architektur und Stadtplanung zu erlangen. Gleichzeitig ermöglichte der Einbezug die Bedürfnisse der Kinder bereits im Planungsprozess des Projekts aufzunehmen. Das Preisgericht hat das Projekt als sehr inspirierend, kreativ und innovativ gewürdigt. Die Schulklasse wurde mit einem Spezialpreis ausgezeichnet.

Baustart in voraussichtlich drei Jahren
Nach einer intensiven Vorbereitungsphase freut sich die Kooperation über einen erfolgreichen Abschluss des Projektwettbewerbs. Die Kooperation rechnet bei einem reibungslosen Ablauf mit dem Start der ersten Bauetappe im 2021. Das Areal sollte 2025 vollständig an die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner übergeben werden.