Aus der Geschäftsstelle

Eine respektvolle Entwicklung

abl-Geschäftsleiter Martin Buob. 

Mehr Eigenverantwortung und Mitsprache, flachere Hierarchien. Die abl macht ihre Geschäftsstelle fit für die Zukunft und hat ihre Organisation umstrukturiert. 

Die Arbeitssituation auf der abl-Geschäftsstelle hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die langjährige Erneuerungs- und Wachstumsstrategie macht sich in den verschiedenen parallel laufenden Bauprojekten bemerkbar. Die Bewältigung der damit verbundenen Aufgaben setzten eine Weiterentwicklung der Organisation voraus. Im vergangenen Jahr hat die Geschäftsleitung die Situation analysiert und ein Organisationsmodell entwickelt, das auf die heutigen Anforderungen reagiert. Weshalb die Anpassungen nötig wurden, begründet Geschäftsleiter Martin Buob im Interview.

Martin Buob, warum hat sich die abl zu einer Organisationsentwicklung entschieden?
Die bisherige Aufbauorganisation entsprach nicht mehr der Art der heutigen Zusammenarbeit. Wir arbeiten vermehrt bereichsübergreifend in Projekten, dies bedingt mehr Austausch auf gleicher Ebene. Unser Personalkörper hat sich in den letzten Jahren verändert und auch weiterentwickelt. Das heisst, wir sind heute fachlich besser aufgestellt als vor ein paar Jahren. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende wollen spürbar mehr Verantwortung übernehmen. Die Bereitschaft der Geschäftsleitung ist da, Verantwortung und Kompetenzen zu teilen. Mit diesen veränderten Voraussetzungen lag eine Organisationsentwicklung auf der Hand.

Wie sieht die neue Organisation konkret aus?
Die Geschäftsleitung wird auf acht Mitglieder erweitert, das heisst, wir haben bestimmte Bereiche voneinander entflochten, wie zum Beispiel die «technische Bewirtschaftung» vom Bereich «Bau und Entwicklung» (Details siehe Erläuterungen im Organigramm) und die Bereichsleiterinnen und Bereichsleiter auf die gleiche Entscheidungsstufe gestellt. Neu ist auch, dass wir insgesamt flachere Hierarchien geschaffen haben. Das heisst, zum einen sind die Entscheidungen breiter abgestützt, zum anderen setzen wir – auch im genossenschaftlichen Sinn – auf mehr Eigenverantwortung, Eigeninitiative und mehr Mitsprache bei unseren Mitarbeitenden.

Welche Ziele verfolgt die abl mit dem neuen Modell?
Das neue Modell mit flacheren Hierarchien hat insbesondere zum Ziel, die abl für die weitere Entwicklung mit den aktuellen und geplanten Projekten optimal aufzustellen. Die Prozesse werden effizienter und die vorhandenen fachlichen Ressourcen am richtigen Ort gestärkt. Die Entwicklung erfolgt auch mit Respekt auf die Kompetenzen und Leistungen der Mitarbeitenden. Wir fördern und nutzen individuelle Potenziale.

Warum wird die Geschäftsleitung so breit aufgestellt?
Kritiker können behaupten, dass alles komplizierter und teurer wird. Dem entgegne ich an dieser Stelle: Wir haben in der neuen Geschäftsleitung die Entscheidungswege und Kompetenzen genauestens angeschaut, ausdiskutiert und geklärt. Ziel ist es, künftig Entscheide dort zu fällen, wo sie gefällt werden müssen. Das ist ein Prozess, der nicht schon heute endet, die ersten Erfahrungen sind aber unseres Erachtens schon vielversprechend.

Und was heisst das bezüglich Lohnkosten?
Die Organisationsentwicklung 2021 ist kein klassisches Kostenreduktionsprojekt. Es geht darum, die notwendigen Mittel und vorhandenen Ressourcen effizienter und effektiver einzusetzen. Vielmehr als die Kosteneinsparung stehen die langfristige Perspektive und Planungssicherheit im Vordergrund, mit motivierten und engagierten Mitarbeitenden, die zukünftige Anforderungen stemmen können. Dies ermöglicht es der abl, ihre Kosten auch mittel- und langfristig im Griff zu behalten. Der Vorstand hat im gleichen Zusammenhang mit dem Entscheid für die Organisationsentwicklung auch angepasste Lohnrichtlinien auf allen Stufen verabschiedet (vgl. Stellungnahme der Präsidentin auf den Seiten 3/4).

Wo stehen Sie im Entwicklungsprozess? Wie müssen wir uns eine solche Umstellung auf flache Hierarchien vorstellen?
Wie schon erwähnt, sind die verschiedenen Bereiche entflochten und die jeweiligen Kompetenzen und Entscheidungswege bestimmt. Aktuell sammeln wir Erfahrungen, die wir in eine weitere Optimierung einfliessen lassen. Klar ist, dass ein solcher Wechsel nicht von heute auf morgen passieren wird. Für die Mitarbeitenden ist dies ebenfalls eine Umstellung. Hier sind wir daran, diese neue Haltung intern zu leben, zu kommunizieren, mit dem Ziel, den Kulturwandel bald herbeizuführen

Was versprechen Sie sich von der neuen Organisation?
Wir können uns glücklich wähnen, dass sich die abl so gut entwickelt: Viele neue Mitglieder, faktische Vollvermietung unserer Wohnungen, ein ausgewogenes und gut unterhaltenes Immobilienportefeuille und eine zukunftsgerichtete Strategie zeichnen die abl kurz vor ihrem 100-Jahr-Jubiläum aus. Darauf wollen wir nicht ausruhen – sondern jetzt in der Zeit der Stärke die Zukunft anpacken und auch bei der Entwicklung der Geschäftsstelle einen wichtigen Schritt machen. Die Mitarbeitenden sind mit ihren Fähigkeiten und ihrem Potenzial eine wichtige Ressource in diesem Entwicklungsprozess. Mit der neuen Aufbauorganisation, davon bin ich überzeugt, bleiben wir bei all den Herausforderungen, die wir aktuell und künftig antreffen, agil, fit und parat für die Zukunft. Dies, indem wir mehr und mehr eine Unternehmenskultur der Mitsprache und Eigenverantwortung entwickeln, ganz im Sinne einer Genossenschaft.

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