Aus der Geschäftsstelle

Auf die abl und zwei neue Kapitel

Daniela von Wyl und Chantal Wartenweiler standen zusammengerechnet über 13 Jahre für die abl im Einsatz. Die letzten paar Monate davon gemeinsam als Co-Geschäftsleiterinnen ad interim. An einem Abend im Februar blicken wir gemeinsam auf ihre Zeit bei der abl zurück.

Chantal Wartenweiler (links) und Daniela von Wyl blicken zurück auf ihre Zeit bei der abl.

Was liegt bei einem baldigen Abschied näher, als nach dem Beginn zu fragen? Daniela von Wyl und Chantal Wartenweiler brauchen beide etwas länger, um sich an ihren ersten Arbeitstag und die damit verbundenen Eindrücke zu erinnern. Klar, bei beiden liegt dieser bereits länger zurück! «Ich bin im November 2016 bei der abl als Leiterin Rechnungswesen gestartet. Damals noch in der alten Geschäftsstelle an der Claridenstrasse 1», erzählt von Wyl. Nicht ganz 7.5 Jahre liegt das zurück, doch die abl war noch eine ganz andere: 11000 Mitglieder, auf der Geschäftsstelle ein Team von 37 Menschen und ein emsiges Treiben auf der Himmelrich-3-Baustelle. «Ich startete und übernahm direkt die Aufgabe der Einführung von Abacus. Ein Professionalisierungsschritt von vielen, die in den vergangenen Jahren bei der abl getan wurden.» Es hat sich viel verändert, und wenn man hört, dass im Bereich der Depositenkasse auf der alten Geschäftsstelle noch mit einem Nadeldrucker gearbeitet wurde und zwei grosse alte Tresore, die direkt aus einem Comic entsprungen sein könnten, Teil des Inventars waren, muss man fast etwas schmunzeln. Auch Chantal Wartenweiler – sie startete im Juni 2018 als Assistentin der Geschäftsleitung – kann sich an dieses spezielle «Mobiliar» erinnern. «Ich war zuvor in der Kunstbranche tätig, wo viel Wert auf Ästhetik gelegt wurde, bei der abl war es dann eher zusammengewürfelt und dennoch gemütlich.»

Veränderungen und Entwicklungen
Den grössten Entwicklungsschritt in ihrer Zeit sehen beide in der Professionalität. «Früher haben wir oft ‹einfach gemacht›, mutig ausprobiert», erinnert sich Wartenweiler. «Ein Stück weit vermisse ich diese Art des Zusammenarbeitens. Gleichzeitig schätze ich es sehr, dass wir heute durch das grössere Team noch mehr Kompetenzen haben. Wir haben Fachpersonen in allen Bereichen, können Fachwissen mit Erfahrungswissen verbinden und dadurch noch viel mehr für die abl bewirken.» Von Wyl stimmt ihr zu: «Ja, unser Team ist gewachsen. An Kompetenzen, aber auch an Menschen. Die familiäre kleine Runde, die wir jeweils in der Mittagspause waren, wäre heute nicht mehr möglich.» Stimmt, per Ende 2023 zählt das abl-Team – inklusive der vier Lernenden – 50 Personen und mit rund 14500 auch einiges mehr an Mitgliedern! Im Himmelrich 3 wird inzwischen gewohnt und die Baustelle hat sich an die Industriestrasse verlegt. «Neben Abacus sind wir heute auch viel besser dokumentiert. Wir haben Wissen schriftlich festgehalten, das früher nur in den Köpfen Einzelner war. Und wir haben unsere Prozesse festgehalten und wo nötig optimiert. Diese Schritte waren notwendig und wichtig!», zieht von Wyl Fazit.

Die Co-Geschäftsleitung
Im Sommer 2023 haben die beiden die Geschäftsleitung von Martin Buob, der in Frühpension ging, als Co-Leitung ad interim übernommen. Was war ausschlaggebend für ihre Entscheidung? «Mein Verantwortungsgefühl gegenüber dem Team sowie der ganzen Genossenschaft», antwortet von Wyl. Wartenweiler nickt und ergänzt: «Das Verantwortungsgefühl sowie der Wunsch, die abl in dieser Phase des Umbruchs begleiten und so zur Kontinuität und Stabilität beitragen zu können.» Zudem waren viele Themen, die bei Martin Buob auf dem Pult lagen, Finanzthemen und Daniela von Wyl, seit 2021 Leiterin Finanzen und Administration und Mitglied der Geschäftsleitung, daher bestens vertraut. Chantal Wartenweiler, die parallel zu ihrer Tätigkeit bei der abl einen Master in Organisationsentwicklung absolvierte, brachte für diese Zeit des Umbruchs passende neue Kompetenzen mit. «Im Wissen, dass Chantal mit der Co-Leitung einverstanden war, war mein Ja definitiv», meint von Wyl. «Dass wir zwei gut zusammenarbeiten können und uns fachlich ergänzen, war ein Vorteil für die Co-Leitung», so Wartenweiler.

Von Wyl und Wartenweiler haben die Geschäfte der abl bestens am Laufen gehalten, waren eine verlässliche Anlaufstelle für alle Mitarbeitenden und haben parallel dazu noch eine Organisationsentwicklung angestossen (siehe Box). «Leider können wir bei der Umsetzung nicht mehr dabei sein», bedauert Wartenweiler. Gibt es sonst noch was, was sie vermissen werden? «Das Team. Zusammen auch mal bei einem Apéro auf Geleistetes anstossen. Das wird mir fehlen», so von Wyl. Wartenweiler stimmt zu und ergänzt: «Mir persönlich bleibt, nebst vielen anderen tollen Erlebnissen, die Umsetzung von Kunst und Bau im Himmelrich 3 in bester Erinnerung. Es ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.»

Ein Blick in die Zukunft
Was steht nun an? Für beide erst einmal ein paar Wochen Pause. Denn danach geht es für beide weiter: Daniela von Wyl übernimmt die Geschäftsleitung der Korporation Horw und Chantal Wartenweiler wird als Fachspezialistin Personalentwicklung bei der Schweizerischen Südostbahn SOB ihrer Masterausbildung gerecht. Und bei der abl? Was wünschen die zwei ihrem Nachfolger? «Wir wünschen Armando Mut für unpopuläre Entscheide und Freude am Wirken. Er hat ein starkes, kompetentes Team, dem er vertrauen darf», so Wartenweiler, und von Wyl fügt an: «Dass er seine Grenzen und die der abl kennt und sieht. Man kann auch einmal etwas nicht tun. Auch wenn es zu einem Nein vielleicht etwas mehr Mut und Haltung braucht.» Wartenweiler ergänzt: «Für die abl wünsche ich mir, dass der Fokus wieder vermehrt auf dem ursprünglichen Genossenschaftsgedanken liegt: als Geschäftsstelle, beim Bauen, aber auch bei den Mitgliedern.» «Ja, das wäre schön. Gewisse Forderungen an uns als ‹Immobilienbewirtschaftung› sind verständlich. In einer Genossenschaft geht es aber auch ums Mitwirken. Wer sich an einem dreckigen Brunnen in der Siedlung stört, hat zwei Möglichkeiten: es uns melden und Verwaltungskosten generieren. Oder sich mit den Nachbarn zusammentun und eine Putzaktion starten. Dass wir wieder gemeinsam zum geteilten Genossenschaftsbesitz Sorge tragen, das wünsche ich der abl», ergänzt von Wyl.

Mit diesen Wünschen stossen wir an und wünschen den beiden alles Gute und sagen von Herzen Danke für ihren Einsatz für die abl.

Die neue Geschäftsleitung

Seit 1. März ist Armando Wigger der neue Geschäftsleiter der abl. Mit der Organisationsentwicklung wurde die achtköpfige Geschäftsleitung auf fünf Personen verkleinert. Es sind dies: Bruno von Flüe, Leiter Bau und Entwicklung (bisher), Benno Zgraggen, Leiter Kommunikation und Genossenschaftskultur und Soziales (bisher), Dominik Hasler, Leiter Finanzen und Dienste (neu) und Mara Carbone, Leiterin Immobilienbetrieb (neu).