Aus dem Vorstand

Zahlbaren Wohnraum wählen

Am 28. April 2024 wählen die Stimmberechtigten der Stadt Luzern den Stadtrat und das Parlament neu. Insgesamt 13 Stadtratskandidatinnen und -kandidaten buhlen um die fünf Sitze in der Regierung. Die magazin-Redaktion hat bei allen nachgefragt, wie sie sich – im Falle einer ­(Wieder-)Wahl – für den gemeinnützigen Wohnungsbau engagieren.

Benedikt Aregger, Junge Mitte, neu 
Ein sozialverträgliches Luzern braucht Genossenschaftswohnungen. Um bis 2037 mindestens 16 Pro­zent gemeinnützigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, bedarf es jährlich rund hundert solcher Wohnungen. Ein Vorkaufsrecht der Stadt bei Grundstückübertragungen würde dieses Vorhaben beschleunigen. Ich setze mich für ein vielfältiges Luzern ein, das ein ausgewogenes Wohnungsangebot zur Verfügung stellt und mit der Verbindung von Arbeit und Wohnen Quartiere aufwertet. Damit das Luzern der Zukunft allen Generationen attraktive Wohnungen bietet.

Korintha Bärtsch, Grüne, neu (abl-Mitglied)
Warum ich abl-Mitglied bin und mit Dorfstadt eine neue Wohnbaugenossenschaft gegründet habe? Ich finde es wichtig, dass Mieter*innen keine überrissenen Mieten und Renditen bezahlen. Damit unsere Stadt auch für Menschen mit tieferem Einkommen bezahlbaren Wohnraum bietet, braucht es mehr gemeinnützige Wohnungen, dafür setze ich mich als Stadträtin ein. Die Stadt muss zukünftig aktiver Liegenschaften erwerben und diese den Genossenschaften im Baurecht zur Verfügung stellen. Mit den Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer sollten die Genossenschaften zudem aktiver unterstützt werden, beispielsweise mit vergünstigten Baurechten oder Darlehen. 

Marco Baumann, FDP, neu 
Mit der Abgabe von eigenen Grundstücken an gemeinnützige Wohnbauträger hat die Stadt in den letzten Jahren einen wichtigen Beitrag zur Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus geleistet. Ich werde mich als Stadtrat dafür einsetzen, dass weitere städtische Areale so rasch wie möglich zur Verfügung stehen. Wichtige Massnahmen sind der pauschale ­Abzug auf den Baurechtszins, ein Ausnützungsbonus bei Gestaltungsplänen, weniger Auflagen sowie einfachere und raschere Bewilligungsverfahren. Dafür will ich mich konkret einsetzen, damit preisgünstiger gebaut werden kann.

Anna-Lena Beck, Junge GLP, neu 
In meiner neuen Rolle als Stadträtin werde ich mich für den genossenschaftlichen Wohnungsbau durch Vereinfachung von Planungs- und Bauprojekten sowie durch Förderung von Kooperationen mit Bauunternehmen einsetzen. Bezahlbarer Wohnraum muss auf einer soliden Basis stehen: Daher werde ich besonders darauf achten, dass mit qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Materialien gebaut wird, um langfristige Folgekosten zu vermeiden. Diese Massnahmen tragen dazu bei, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig umweltfreundliche Standards zu fördern.

Franziska Bitzi Staub, Stadträtin, Mitte, bisher (abl-Mitglied)
Für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist mir wichtig, dass in Luzern vielfältiger und bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Aktuell ist dies wegen der Baukostenteuerung und den höheren Zinsen für Fremdkapital schwieriger geworden. Die Stadt soll weiterhin geeignete Grundstücke im Baurecht an Wohnbaugenossenschaften abgeben. Dazu darf sie auch eine aktive Liegenschaftspolitik betreiben. Wichtig ist, dass die geplanten Projekte (nicht nur auf städtischen Arealen: ewl-Areal, Staffelntäli, Kleinmatt/Biregg, Grenzhof, Urnerhof, Reusszopf usw.) nicht verzögert, sondern zügig realisiert werden.

Urban Frye, parteilos, neu 
Luzern braucht Wohnraum für Wenigverdienende. Baugenossenschaften tragen dafür eine wichtige Verantwortung. Wir müssen verdichteter bauen, Prozesse vereinfachen und beschleunigen sowie bürokratische Hürden abbauen. Die Stadt verfügt über Land, das seit Jahren brachliegt. Da könnten ­temporäre Wohnbauten errichtet werden. Auch temporäre Umnutzungen zu Wohnräumen müssen vereinfacht werden. Wir bauen oft zu luxuriös. Neuwohnungen können sich Wenigverdienende kaum leisten. Viele wünschen sich einfachere Wohnungen, auch kleinere, dafür mit sozialen Flächen. Der Miteinbezug von Menschen bei Wohnprojekten bringt einfache, günstige Lösungen.

Julian Gerber, Junge Grüne, neu 
Als Stadtrat würde ich mich dafür einsetzen, dass die Stadt Luzern konsequent und verstärkt eine ­aktive Bodenpolitik verfolgt. Die gute finanzielle Ausgangslage der Stadt soll dafür genutzt werden, dass die Stadt mehr Grundstücke erwirbt und diese im Baurecht an gemeinnützige Wohnbauträger weitergibt. Der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand stagnierte in den letzten Jahren. Dies zeigt mir deutlich, dass die Stadt Luzern zu wenig macht, um das Ziel von 16 Prozent gemeinnützigen Wohnungen bis 2037 zu erreichen.

Stefan Sägesser, GLP, neu 
Die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus ist eines der zentralen Anliegen der Stadt Luzern und von mir und zudem auch ein Auftrag der städtischen Bevölkerung. Dieses Anliegen ist bei mir gut aufgehoben, ich werde die Abgabe der städtischen Grundstücke für den gemeinnützigen Wohnungsbau weiter aktiv fördern und mich einsetzen, damit der Wohnungsbau schneller umgesetzt werden kann. Die Stadt Luzern braucht dringend neue und bezahlbare Wohnungen.

Melanie Setz, SP, neu (abl-Mitglied)
Die SP sammelt aktuell für die ­Initiative «Vorkaufsrecht bei Grundstückverkäufen», welche ich sehr unterstütze. Damit erhielte die Stadt Luzern die Möglichkeit, für den gemeinnützigen Wohnungsbau geeignete Grundstücke zu erwerben und diese mit einem fairen Bauchrechtszins an Wohnbaugenossenschaften abzugeben. Gemäss der 2012 angenommenen Initiative «Für zahlbaren Wohnraum» müssen pro Jahr rund 100 gemeinnützige Wohnungen gebaut werden. Neben dem Vorkaufsrecht ist auch eine Förderung über zinsgünstige Darlehen denkbar, damit dieses Ziel in der Stadt Luzern auch wirklich erreicht wird.

Anna-Sophia Spieler, Jungfreisinnige, neu 
Im Stadtrat möchte ich mich für die Förderung von bezahlbarem und bedürfnisgerechtem Wohnraum in der Stadt Luzern einsetzen. Dies ­erreichen wir, indem wir den gemeinnützigen Wohnungsbau fördern. Liegenschaften und Grundstücke, die im Eigentum der Stadt Luzern stehen, sollen an Wohnbaugenossenschaften im Baurecht abgegeben werden. Dadurch soll mehr Wohnraum für die verschiedenen Bedürfnisse beispielsweise von Familien oder jungen und älteren Personen geschaffen werden. Dabei ist es wichtig, dass der Zugang zu diesen Wohnungen allen Stadtluzernerinnen und -luzernern offensteht.

Zoé Stehlin, Juso, neu 
Eine zentrale Problematik des genossenschaftlichen Wohnungsbaus stellen die hohen Bodenpreise sowie die geringe Verfügbarkeit von Bauflächen dar. Dieser Problematik kann der Stadtrat mit einer aktiven Bodenpolitik begegnen. Kann die Stadt Grundstücke zu günstigen Preisen an Wohnbaugenossenschaften im Baurecht abgeben, so können diese wiederum Wohnungen unter günstigen wirtschaftlichen Voraussetzungen bauen. Damit die Stadt solche Grundstücke zur Verfügung stellen kann, benötigt sie ein Vorkaufsrecht.

Peter With, SVP, neu 
Ich setze auf konstruktiven Dialog, pragmatische Lösungen, Effizienzsteigerungen bei Baubewilligungsverfahren und faire Verteilung der Baurechtszinsen, um Kosten zu senken und damit den Wohnungsbau grundsätzlich zu unterstützen. Zudem möchte ich eine vielfältige Durchmischung von Wohnraum fördern, indem sowohl genossenschaftlicher als auch privater Wohnungsbau unterstützt wird. Denn wenn mehr Wohnungen auf dem Markt sind, wird gewährleistet, dass Wohnraum durch tiefere Mieten für alle Bevölkerungsschichten zugänglich bleibt und damit der soziale Zusammenhalt in unserer Stadt gestärkt wird.

Beat Züsli, SP, Stadtpräsident, bisher (abl-Mitglied)
Die wichtigste Unterstützung für den preisgünstigen Wohnraum kann die Stadt Luzern leisten, indem sie weitere Areale und Grundstücke den Wohnbaugenossenschaften im Baurecht zur Verfügung stellt. Da die Stadt Luzern nur noch über beschränkte Landreserven verfügt, muss sie Grundstücke dazukaufen, um den Spielraum zu vergrössern. Ich werde mich entsprechend für eine aktive Liegenschaftspolitik einsetzen.

abl-Mitglieder für den Grossen Stadtrat

Unter den Kandidatinnen findet sich auf der Liste 2 auch abl-Vorstandsmitglied Melanie Vonmüllenen.

Liste 1, SVP Luzern 
Lichtsteiner Timo 

Liste 2, Sozialdemokratische Partei (SP) und Gewerkschaften 
Almela Patricia, Gähwiler Daniel, Gasser Miriam, Gauch Yannick, Gross Benjamin, Heckendorn Florian, Hermann Ursulina, Iten Ariane, Koch Anina, Landolt Christoph, Lang Patricia, Leuenberger Maël, Mock Patrick, Neyer Rahel, Pardini Riccardo, Roth Simon, Schwarz Camilo, Setz Melanie, Soldati Claudio, Sorrentino Alessandra, ­Stirnimann Laura, Vonmüllenen Melanie, Wyss Nicole, ­Zouhour Elias, Züblin Mirjam 

Liste 3, Die Mitte Stadt Luzern 
Inäbnit Pascal, Stadelmann Daniel, Wiss Elena 

Liste 4, Grüne 
Bärtsch Korintha, Gabriel Désirée, Gassmann Edith, Gubler Strassmann Remo, Hochstrasser Christian, Irniger Barbara, Müller Marco, Portmann Franziska, Roos Philipp, Steiner Elias, Turiño Jesús, Weder Monika, Yaman Asli 

Liste 5, Grünliberale Partei (GLP) 
Baumann Markus, Dürr Marcel, Klak Kevin, Seitz Daniel, Stadelmann Urs, Z'Rotz Roland 

Liste 6, FDP.Die Liberalen Stadt Luzern 
Brauchli Chantal 

Liste 7, Junge Grüne (JG) 
Brauchli Luca, Brentini Carla, Galli Damian, Harder Zoe, Kopp Lynne, Schmid Mauro, Studhalter Jona 

Liste 8, SP-Second@s Plus und Migrant*innen 
de Sa Adelino, Lopes Souto Gabriel 

Liste 9, Junge Grünliberale Partei (jGLP) 
Wilhelm Mark 

Liste 11, SP 60+ 
Elsener Markus, Räber Gabriela, Schmidiger Joseph, Stalder-Beyeler Katharina 

Liste 13, Jungsozialist*innen und Junge Linke (JUSOplus) 
Balmer Elias, Freiburghaus Mira, Hanselmann Nina, Leisibach Ben, Leisibach Tim, Mosimann Aaron, Purtschert Nadine, Roth Joël, Schmuckli Silas, Zurbriggen Tim, Zurbriggen Vera 

Liste 14, FDP – Wir machen Zukunft 
Gresch Nils 

Liste 20, Die Mitte – Wirtschaft und Tourismus 
Gmür Thomas