Genossenschaftskultur

Mehr Natur, ein Siedlungstreff und eine Spielstrasse für das Breitenlachen

Der Aussenraum der Siedlung Breitenlachen soll für die Bewohner*innen und die Natur aufgewertet werden. An einem Infoanlass präsentierte die abl das Entwicklungskonzept sowie die geplanten Massnahmen. Fragen und Rückmeldungen waren willkommen.

Trotz des kühlen Januarabends war die Beteiligung gross.

Das Interesse an der Aufwertung des Aussenraums im Breitenlachen ist gross. Dies zeigte sich am Infoanlass an einem Donnerstagabend im Januar. Über 40 Mieter*innen wollten wissen, wo die Planungsarbeiten stehen.
Regula Aepli und Katrin Burri, Bereich Genossenschaftskultur und Soziales, zeigten den Interessierten anhand der Gestaltungspläne des Landschaftsarchitekturbüros Atelier Oriri GmbH, wie der Aussenraum der Siedlung sich in den kommenden Jahren entwickeln soll. Ziel ist es, die Aussenräume mit verschiedenen Massnahmen für Spiel und Aufenthalt sowie mit Baum- und Strauchpflanzungen und Biodiversitätsflächen aufzuwerten (siehe Kasten).

Wunsch nach einheimischen Bäumen
«Wir freuen uns sehr über das grosse Interesse», begrüsste Regula Aepli die Anwesenden. «Heute möchten wir Ihnen einen Überblick über den Stand der Dinge geben und Ihnen erklären, wie Sie sich in die weitere Umsetzung einbringen können», so Regula Aepli. Bereits im November 2022 sind Regula Aepli und Katrin Burri zusammen mit den Bewohnenden durch das Breitenlachen spaziert, um ihre Bedürfnisse zu eruieren. «Dass die Anwohnenden sich einbringen können, ist uns ein Anliegen», sagte Regula Aepli.
Diese Gelegenheit nahmen die Genossenschafterinnen gerne wahr. Ein Bewohner zeigte sich sehr enttäuscht, dass in diesem Jahr nicht auch der Spielplatz vor seinem Haus, der ebenfalls in die Jahre gekommen ist, aufgewertet wird. «Die Enttäuschung können wir verstehen. Doch wir können nicht alles aufs Mal anpacken. Die finanziellen und personellen Möglichkeiten der abl erfordern ein Aufwerten in Etappen», erklärte Regula Aepli. Dieses Vorgehen wurde verdankt: «Es ist schön zu sehen, dass der Aussenraum nicht nur punktuell angegangen wird, sondern ein ganzes Entwicklungskonzept dahinter steckt», meinte ein Bewohner dazu. Eine Bewohnerin fragte, welche Bäume denn gepflanzt würden. Ihr sei es wichtig, dass es sich dabei um einheimische Arten und nicht etwa um Exoten handle. «Die abl setzt klar auf einheimische Bäume. Wenn möglich auch auf Bäume, die essbare Früchte tragen», sagte Regula Aepli.

Ein anderer Genossenschafter befürchtete, dass durch die Aufwertung die Mietzinse steigen könnten. Regula Aepli konnte ihn beruhigen: «Das wird nicht der Fall sein. Uns steht für solche Aufwertungen bei der abl der Genossenschaftskulturfonds zur Verfügung.» Eine Genossenschafterin schlug vor, dass die Quartierbewohner*innen bei der Bepflanzung mithelfen könnten. Das helfe, Kosten zu sparen. Bei Regula Aepli stiess dieser Vorschlag auf offene Ohren. Sie verwies auf den Bepflanzungstag im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums am 16. Oktober 2024, an dem die Bewohner*innen eingeladen sind, selbst anzupacken.

Freude an der Natur
Aufmerksam verfolgten auch Hansruedi und Manuela Bisig die Diskussion. Die beiden wohnen seit 22 Jahren in der Siedlung Breitenlachen. «Ich finde es toll, dass man so etwas macht und versucht, die Leute einzubinden», sagte Hansruedi Bisig. Natürlich habe jeder seinen eigenen Wunsch. «Nicht alles kann erfüllt werden, aber die Idee ist gut.» Besonders lobenswert fand der Genossenschafter, dass beim Projekt auch an die Natur gedacht werde. «Der Kontakt mit der Natur ist mir wichtig. Ich bin oft draussen und geniesse die Umgebung», sagte Hansruedi Bisig. Seine Frau pflichtete ihm bei: «Über die geplante Wildblumenwiese werden sich sicher auch die Wildbienen freuen.»

Es gab kritische Fragen, aber auch viel Lustiges am Infoanlass.

Unterschiedliche Bedürfnisse
Nach mehr als einer Stunde angeregter Diskussionen waren alle Rückmeldungen auf einem Flipchart festgehalten. Regula Aepli und Katrin Burri zogen ein positives Fazit: «Die angeregten Diskussionen zeigen, dass es wichtig ist, als Ansprechpersonen vor Ort zu sein, das Projekt zu präsentieren und Rückmeldungen entgegenzunehmen», sagte Katrin Burri. «Der Abend heute hat gezeigt, dass die Bedürfnisse ganz unterschiedlich sein können. Manchmal ist es nicht einfach nachzuvollziehen, warum welche Massnahmen umgesetzt werden», ergänzte Regula Aepli. Doch der Anlass habe viele Fragen und Befürchtungen klären können. Nun könne die abl in die nächste Phase starten.

Aussenraum Breitenlachen

Der Aussenraum der Siedlung Breitenlachen soll entwickelt werden. Geplant sind 2024 unter anderem mehr Naturräume, Entsiegelungen, ein Siedlungstreff, die Aufwertung eines Spielplatzes und die Gestaltung einer Spielstrasse. Bewohner*innen werden zu gegebener Zeit wieder informiert und eingeladen, bei der Ausgestaltung mitzuwirken. Weitere Aufwertungsmassnahmen werden entsprechend den finanziellen und personellen Ressourcen der abl etappenweise in den nächsten Jahren folgen. 

Weitere Infos finden Sie hier: abl.ch/breitenlachen-aussenraum